3. Bundeskongress Wirtschaft in Bewegung 16. und 17. März 2006 in Lampertheim

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Referenten

 

 


Dr. Angelika Zahrnt

zur Person

geb. 1944, Diplom-Volkswirtin, verh., 2 erwachsene Söhne.

Nach dem Abitur in Heidelberg Studium der Volkswirtschaftslehre in Heidelberg, Wien und Innsbruck, Diplom und Dissertation in Heidelberg. Nach kurzer wissenschaftlicher Assistententätigkeit Weiterbildung als Systemanalytikerin und Mitarbeit beim Aufbau von Informationssystemen bei Siemens und beim Stadtentwicklungsreferat München und schließlich Referentin in der Abteilung Landesplanung in der Hessischen Staatskanzlei.

Wegen inhaltlicher Differenzen zur Politik des Wirtschaftswachstums und wegen des Wachstums der eigenen Familie aus der Staatskanzlei ausgeschieden, seitdem ehrenamtlich und freiberuflich tätig. Politisches Engagement in der Frauenbewegung, der Ökologiebewegung, der Kommunalpolitik. Wissenschaftliche Mitarbeit beim Öko-Institut Freiburg und beim BUND. Seit 1990 stellvertretende Vorsitzende, seit 1998 Vorsitzende des BUND.

Mitglied im Rat für Nachhaltige Entwicklung, im Fernsehrat des ZDF, im Strategiebeirat Sozial-ökologische Forschung des BMBF

Veröffentlichungen: Zu Ökologie und Ökonomie, Ökologische Steuerreform, Nachhaltigkeit, Frauen und Umwelt, "Zukunftsfähiges Deutschland".

zum Projekt

Mobilität und Ökologie und die Notwendigkeit betrieblichen Mobilitätsmanagements

Mobilität ist für den BUND seit dreißig Jahren eines seiner umweltpolitischen Kernthemen. Auf allen politischen Ebenen sind wir engagiert, um Mobilität dauerhaft umweltverträglich zu gestalten. Von diesem Ziel sind wir noch weit entfernt: die Klimagas-Emissionen nahmen in den letzten Jahren zu, die Lebensqualität in den Städten wird durch den Lärm und Schadstoffe wie Feinstaub, Stickoxide oder Ozon schwer beeinträchtigt, der Flächenverbrauch ist noch viel zu hoch.

Wenn wir uns in Montreal, in Brüssel, in Berlin, in den Bundesländern und in den Gemeinden für zukunftsfähige Mobilität einsetzen, richten sich unsere Forderungen fast immer an die Politik. Zu häufig übersehen wir dabei die betriebliche Handlungsebene, die auf dieser Tagung im Mittelpunkt steht. Unternehmen lösen Verkehrsströme bei den Berufspendlern und im Güterverkehr aus, die z.B. in Berlin, Düsseldorf, Stuttgart und München Hauptverursacher der überhöhten Feinstaubimmissionen sind. Ohne betriebliche Mobilitätskonzepte wird man diese Probleme nicht lösen können.

Es gibt sehr positive Einzelbeispiele von Unternehmen wie die Lufthansa in Hamburg oder Infineon, von Städten wie Freiburg oder Dresden, von Regionen wie Oberösterreich oder Limburg (Belgien) die sich recht umfassend darum kümmern, die von ihnen ausgelösten Verkehrsströme umwelt- und stadtverträglich abzuwickeln. Das geschieht übrigens nicht nur zum Nutzen der Umwelt sondern auch aus ökonomischem Eigennutz: Es können z.B. Parkplätze durch verbesserte oder verbilligte ÖPNV-Angebote, organisierte Fahrgemeinschaften oder durch mehr Radverkehr eingespart werden. Das steigert den monetären Gewinn des Unternehmens. Ein Imagegewinn kommt noch hinzu.

Einige dieser Beispiele, die wir als Umweltverband für besonders vorbildlich halten, kann ich in diesem Einführungsvortrag kurz anreißen. In Zukunft muss es aber darauf ankommen, nicht mehr nur über einzelne Pionierunternehmen, Pionierstädte oder Pionierregionen zu sprechen, sondern betriebliche Mobilitätskonzepte zu einem Teil des "corporate governance" aller Unternehmen und öffentlichen Institutionen zu machen. Betriebe sitzen genau an der richten "Schnittstelle", um eine Veränderung des Verkehrsverhaltens zu organisieren. Und zu einem verantwortungsbewussten Verhalten von Betrieben gehören für den BUND nicht nur Regeln für das Verhalten der Vorstände und Aufsichtsräte gegenüber den "Stakeholdern" sondern auch die Bereitschaft, freiwillig die Verantwortung für eine möglichst umweltverträgliche Mobilität ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu übernehmen.



   

 

 


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